
Ich hatte schon einmal richtig nervigen Ärger mit Urheberrechtsverletzungen. Damals wandte ich mich an einen Urheberrechtsexperten, und wenn ich lese, was in diesem Artikel in der IVZ zu den aktuellen Schwierigkeiten mit Urheberrechtsverletzungen auf Facebook steht, bin ich glücklich, keine Hilfe in Ibbenbüren gesucht zu haben. Der Experte dort meint,
Steht ein Link auf meiner Seite, bin ich als Täter oder Störer einer Urheberrechtsverletzung anzusehen
Falsch. Links zu Inhalten, die gegen Urheberrechte verstoßen, machen weder den Verlinkenden noch den Verantwortlichen einer Facebook-Pinnwand (s.u.) schlechthin zum Täter oder Störer.
Dem Gegner der Forderung kann man zunächst einmal über den Anwalt eine Abmahnung schicken. Das kostet den Gegner normalerweise einige Hundert Euro – also das Honorar des Anwalts.
Hier wird ein falscher Eindruck erweckt: Die Abmahnung ist für Privatnutzer, und um die geht es ja in diesem Artikel, auf 100€ gedeckelt. Niemand, der privat abgemahnt wird, sollte auf Forderungen über 100€ eingehen. Sind die anfallenden Anwaltskosten höher, ist das Sache des Abmahnenden.
In der Facebook-Debatte geht es ja nur ums Anschauen, in der Regel für einen beschränkten Kreis von Usern.
Falsch. In der Facebook-Debatte geht es gerade nicht um einen beschränkten Kreis von Nutzern, sprich: für fremde Augen gesperrte Profile, sondern um öffentliche, für jedermann einsehbare Profile. Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn mich ein Freund wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.
Aber der größte Lacher kommt zum Schluss:
Wie kann ich mein Profil abmahnsicher machen?
Plegge: Man sollte auf das Bauchgefühl hören. Das sagt einem schon, was erlaubt ist und was nicht.
Falsch. Ich sollte einfach mein Profil absperren, mein Profil aus der Google-Suche entfernen, ich kann die einzelnen Beiträge auf meiner Pinnwand für jeden Beitrag nur für eine geschlossene Betrachtergruppe einsehbar und damit nicht weiterteilbar machen, oder ganz grundsätzlich Facebook nur mit einem Pseudonym nutzen. Und wenn danach noch Bedarf ist, kann ich ja mal auf mein Bauchgefühl hören.
Zudem erweckt der Sprecher im Video unter dem Text den Eindruck, ein Facebook-Nutzer hafte jederzeit für Inhalte Fremder auf der eigenen Facebook-Pinwand:
Dadurch, dass das besagte Bild auf meine Pinnwand gestellt wird — und sei es auch nur als briefmarkengroßes Thumbnail — dadurch wird es ein Inhalt auf meiner Seite und ich bin für die Urheberrechte verantwortlich.
Ja, das ist übrigens total sinnvoll, dass Anwälte bevor sie Anwalt werden, Jura studiert haben, sonst kommt da so ein Geschwätz bei rum. Natürlich bin ich nicht für das Urheberrecht eines Gegenstands verantwortlich, nur weil irgendjemand ihn auf meine Facebook-Pinnwand stellt. Das wäre ja noch schöner. Auch für eine Urheberrechtsverletzung auf meiner Facebook-Pinnwand durch Fremde hafte ich nur bei positiver Kenntnis der Rechtsverletzung.
Unterm Strich: Ein fürchterlicher Artikel — weder Journalisten, noch Experte sind sachlich auf der Höhe.
Myspace hat eine Überarbeitung hinter sich und ist nun unter new.myspace.com zu erreichen. Merkwürdigerweise kommt es nun unter Umständen zu einer Doppellung von Nutzernamen, auf dem alten MySpace gab es schon einen Nutzer namens ibbtown, aber auf dem neuen sind wir das. Und zur Einstimmung mal eine Musikabspilliste mit klassischem Poprockkram.
Was für ein Schmuddelwetter. Im Regen habe ich bislang noch kein Buch eingestellt, das war das erste Mal heute und zack ein Fehler: Zwar habe ich beim Einstellen des dieswöchigen Buches eine Kamera dabei gehabt und habe es auch abgeschossen, aber ohne Karte. Und da ich auch gar keine Karte dabei hatte, gibt es mal ein Video von der heutigen Bestückung. Etwas leise bin ich da zu hören, aber man will ja auch nicht gleich über den ganzen Platz brüllen:
Es wundert mich ja doch ein wenig, dass Mein Herz, so weiss da noch steht, wo doch von unseren Schmökern selbst Praxis Bülowbogen nach kurzer Zeit vergriffen war.
Heut’ morgen, da treff ich doch beim Baumarkt auffem Parkplatz Hoppe-Wielages Eugen von Liegenschaftsamt. Den kenn ich ja noch von früher. Da konnste früher gut aufn Freitagmittag hinkommen, da wurde dicht gemacht, Schalusien runter, Pulle Schluck aufn Tisch und dann raus die Karten. Heutzetage is ja der Freitag ein ganz normaler Arbeitstag. Soweit isses schon gekommen. Aber das wollte ich ja gar nicht erzählen.
Jedenfalls, wo war ich? Ach ja, wie ich Hoppe-Wielages Eugen treffe. Da treffe ich also den Hoppe-Wielages Eugen vom Liegenschaftsamt und frag so: “Ja, sachma, Eugen, wie kann das denn angehn, dass da die Richter der Stadt so die Hosen runterziehen mit die Kirmesgebühren? Als ob die Verordnungen noch während der Kirmes nach zu viel Kirmesbier zusammengetackert worn wärn. Avanti dilettanti oder was?”
- “Na, so war das ja nicht”, meinte der Eugen.
“Wie?”
- “Na, es ist jetzt nicht so, dass da niemand bei der Stadt wusste, dass das so nicht geht…”
“Und warum hat da niemand was gesagt?”
- “Da hat schon der Zuständige immer was gesagt. Aber der Zuständige in einer Verwaltung hat nicht immer das letzte Wort. Es kann immer noch jemand kommen, der weniger Bescheid weiß, aber auf einer höheren Stufe sitzt, und dann wird durchregiert.”
“Und dann lassen die sich verklagen, ob wohl sie wissen…”
- “Ach”, winkt Eugen ab, “so funktioniert halt Verwaltung heute. Irgendwie werden die jetzt halt anderswo Kirmesgebühren anheben. Da finden die schon was. Die Taktik wäre ja auch locker durchgekommen, wenn da nicht irgendjemand auf die Idee gekommen wäre, sein gutes Recht einzufordern.”
Ohne Worte:
Bridget Jones ist eine übertieben tolpatschig dargestellte Engländerin, die selbst mit Anfang dreißig durch ihre Unbeholfenheit jede 17jähirge erblassen lässt. Das Lesen der Schmöker ist eine Mischung aus Mitleid und Fremdschämen, aber dennoch unterhaltsam.Wer sich da versucht wieder zu finden, der tut mir leid.
Das Buch ist leider etwas in Verruf geraden, als es 2001 verfilmt wurde. Während ich mir beim Lesen die Hauptfigur als eine durchschnittliche Frau, die sich von einer Pralinen und 100 Zigaretten am Tag ernährt und dabei trotzdem ständig über ihr Gewicht jammer,t vorstellte, wurde die Hauptdarstellerin nicht müde stets zu erwähnen, wie schwierig die Rolle doch war, da sich dafür soooooooo viel zunehmen musste. Zu allem Überfluss wurde sie für ihre Tapferkeit von den Medien gelobt. Da wird mal wieder die Kluft zwischen Realität und Fiktion bewusst, als normale Frau ist man nur fett und lächerlich.
Wer nach anspruchsvoller Literatur sucht, ist hier eindeutig falsch. Wer allerdings einfach nur unterhalten werden und einfach nur lachen will, dem kann ich die Schmöker empfehlen.
So, nun mal wieder was in den Ibbenbürener Bücherschrank und mal wieder ein schönes, gebundenes Buch: Fortunas Tochter von Isabel Allende, der Urgeschichte zum Geisterhaus. Eine Frauengeschichte “über eine junge Chilenin, die im „Wilden Westen“ auf der Suche nach ihrem Geliebten zu sich selbst findet”. Wer also etwas Ausdauer und Lust auf etwas Kitsch mit sich bringt, der greife schnell zu. Wer es anspruchsvoller mag: Ich habe auch Javier Marias Mein Herz so weiß als Taschenbuchdort liegen sehen. Ansonsten eher eine maue Woche.
Tja, man soll halt nicht immer alles glauben, was die Leute auf der Straße so von sich geben. Beim anderen Bücherschrank Düsseldorfs schnappte ich ja auf, dass der am Friedensplätzchen nur Schrott enthalte. Weit gefehlt. Auch diesem Bücherschrank sieht man an, das belesene Menschen ihn bevölkern: Meinem Blick entgingen nicht Bruno Apitz’ Nackt unter Wölfen, Antal Szerbs Reise im Mondlicht, André Glucksmanns Der Stachel der Liebe sowie Fjodor Dostojewskijs Der Spieler.
Weil ich aber doch unter dem Eindruck stand, bei einem abgelegenen Bücherschrank könnte auch eher Schrott erwartet werden, brachte ich etwas Friedvolles, aber Belangloses zum Friedensplätzchen: A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada — Bhakti-Yoga. Ein doch eher merkwürdig zerfaselter Schinken mit Weisheiten wie:
Die Seele ist ein winziges, unsichtbares Teilchen des Körpers.