Letzte Neueinstellung in den Bücherschrank für dieses Jahr: Einer dieser Flachwitzschinken von Tommy Jaud.
Musste raus, weil? Diese Schmöcker allenfalls in der Hörbuchversion von Christoph Maria Herbst erträglich sind.

Letzte Neueinstellung in den Bücherschrank für dieses Jahr: Einer dieser Flachwitzschinken von Tommy Jaud.
Musste raus, weil? Diese Schmöcker allenfalls in der Hörbuchversion von Christoph Maria Herbst erträglich sind.
Juchu, die Reihe ist dreistellig! Das wird gefeiert mit einem etwas lesenswerteren Schmöker, den ich allerdings nur in der Audio-Version, gesprochen von Otto Sander, ertragen konnte, die vorhersehbare Lektüre wäre wohl schlaftechnisch mein Untergang geworden:
Kein Fan geworden bin ich auch von Isabell Allende, wenn auch ihr Erstschmöker besser sein soll als die Folgeromane, die ich gar nicht erst zur Hand genommen habe:
Musste raus, weil? Ich hab’ den Schinken als E‑Book, falls ich es wirklich nochmal lesen möchte.
Dostojewskij schildert das Abdriften eines jungen Mannes ins Glückspiel, der nicht mehr seinem eigenen Glück hinterherjagt, so nahe es auch tatsächlich ist, sondern der Glammerwelt, die viel verspricht und wenig gibt.
Musste raus, weil? Ich die Neuübersetzung von Swetlana Geier im Schrank stehen habe.
Auch dieser lesenswerte Finanzthriller ist schon vor ein paar Wochen im Bücherschrank gelandet:
Mein Lieblingszitat hieraus ist nach wie vor:
Wer sich heute noch fortwährend selber auf die Schulter klopft, weil die Roten auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet sind, wird über die eigentlichen Sieger erst dann nachdenken, wenn Coca-Cola einen Sitz in der UNO beansprucht.
Das Jahresende steht vor der Tür, dass bedeutet auch die letzte Chance im Jahr, mal wieder Liegengebliebenes auszumisten, z.B. diesen vor Wochen schon zum Bücherschrank gebrachten Schinken von Ralf Isau:
Musste raus, weil? Ich lese sowas nicht, deswegen enthalte ich mich auch eines Kommentars und verweise auf Leute, die sowas gern lesen.
Christoph Tiemann war für die Lokalzeit Münsterland wieder als Restaurantvorsteller unterwegs. Schleichwerbung oder lustiges Portrait? Darf man selber entscheiden:
Vor ein paar Jahren bin ich mal in ein Buchgeschäft gelaufen und habe mich nach dem Autor der Buchvorlage zu einem Film, den ich mochte, erkundigt. Die Beschäftigte meinte daraufhin abwinkend zu mir, dass das Ware sei, die in England an der Supermarktkasse verramscht werde. Es hat durchaus etwas Erfrischendes, wenn einem mal in einem Buchladen entgegengehalten wird, “Ah, interessant. So einen Schrott lesen Sie also?”
Ich komme darauf, weil eben diese Beschäftigte mittlerweile für die Lokalzeitung schreibt und offenbar Bücher, die noch wesentlich schlechter sind als die Schinken von Tom Sharpe, nicht mehr verreißt, selbst wenn ihr Autor darum bettelt. Das ist verwunderlich für eine der Wenigen bei der Ortspostille, dessen Horizont die Spiegel-Bestseller-Liste erkennbar übersteigt.
Am Dienstag hat eine Autorenlesung in der Reihe “Münsterland-Krimis” in der Alten Sparkasse gegeben. Ich hatte vor einiger Zeit auch mal für das Ibbtown-Blog ebendiese Krimis gelesen. Es reicht von bodenlos schlecht bis einigermaßen spannend. Der in Rede stehende Autor zählt noch zu den sprachlich nicht unterirdisch Schreibenden, aber in seinem aktuellen Buch verzichtet er zum Baden in Klischees gänzlich auf einen Spannungsbogen.
Am Dienstag erzählte er, dass er einen Roman Landgericht betitelt hatte, und befürchtet hatte, es könne Ärger geben, weil das Buch, das im selben Jahr den Deutschen Buchpreis bekommen hat, auch so hieß. Sein Verlag beschwichtigte ihn aber mit der Aussage, dass er sich keine Sorge zu machen brauchte, denn beim anderen Buch handele es sich schließlich um Literatur, und Leute, die Literatur läsen, läsen sein Buch sicherlich nicht. Im Kern ist das dieselbe Unterscheidung wie damals im Buchladen. Und es ist bezeichnend, wenn schon der Verlag meint, für derartige Bücher müsse neben dem Begriff “Literatur” noch ein Platz geschaffen werden.
Es handelt sich beim in Rede stehenden Krimi bei allen — wegen mir — unterhaltsamen Anekdoten, die der Autor von sich gab, um Literatur für simple Gemüter, für Leute, die sich bei den Vorabendschmunzelkrimis vor Lachen hinter das Sofa schmeißen. Es gibt noch keine Nachweise, dass es solche Leute gibt, aber die Literatur für solche Leute, die hätten wir schon mal. Und wenn die Zeitung jetzt hergeht und grottige Literatur nicht mehr als solche zu erkennen gibt, dann haben wir auch die passende Presse.