
Klolektüre (14): Lustiges Taschenbuch Maus-Edition 4 — Alles Gute!
Micky Maus ist im November letzten Jahres 85 Jahre alt geworden. Das ist der Aufhänger dieser Ausgabe.
Als Klolektüre funktioniert dieser Disney-Comic-Schinken wie gewohnt. Allerdings bin ich entweder den Geschichten entwachsen oder Micky-Maus-Geschichten sagen mir nicht sonderlich zu. Jedenfalls gibt es in dieser Ausgabe gerade mal eine Geschichte, die ich wirklich einigermaßen interessant finde. Der Rest ist schon unglaublich banal gehalten.
Daher ist diese Ausgabe ein passabler Begleiter auf unserem Donnerbalken und erhält folglich von fünf möglichen Klorollen:

CD-Release-Konzert: Christian Steiffen, Kleine Freiheit, Osnabrück, 12.10.2013
Konzert zum CD-Release von Arbeiter der Liebe und gleichzeitig Auftakt der Tour mit gleichem Namen. Die Kleine Freiheit in Osnabrück bedeutet ein ausverkauftes Heimspiel für Christian Steiffen, das merkt man schnell. Der Einstieg bei vorfreudiger Atmosphäre mit “Wie gut, dass ich hier bin” fällt bombastisch aus.
Leider wird das Konzert dadurch etwas getrübt, dass der Sound der Boxen nicht überzeugt. Während der Sänger gut durchkommt, hört man von der eigentlichen Musik, die einen raffinierten Begleitpart spielt, wenn, dann nur dröhnend etwas. Die Überschwänglichkeit des Kleine-Freiheit-Publikums machen es dem Sänger im Folgenden dann auch nicht so einfach, seinen gewohnten Charme anzubringen. Auf neue Songs reagiert das Publikum kaum. Immerhin schafft Steiffen es, die Konzertatmosphäre zu halten, auch im Übergang zur Metal-Interpretation seiner Songs durch die Formation Motor Steiffen.
Und beim Metalteil ist der Sound gleich ungemein besser, weil Schlagzeug und Bass sich besser gegen die Boxen durchsetzen können. Da lässt sich Christian Steiffen dann auch nicht aus der Ruhe bringen, als er der Forderung des Publikums nach Zugabe zustimmt, die Band aber die Bühne verlässt. Als Qualifikation, Schlager-Nachfolger von Heino in Wacken zu werden, dürfte das aber locker ausreichen. Der Abschluss des Konzerts fällt mit einem belanglosen Cover von “Drum leb dein Leben” und dem dritten Mal “Sexualverkehr” unaufgeregt aus, vielleicht ist das an diesem Abend auch besser so.
Und damit kommen wir zur CD-Kritik, denn das Konzert diente ja auch zur Vorstellung seines Debütalbums. Auch wenn 7 der 14 Lieder schon von der letztjährigen EP bekannt sind, braucht sich die CD nicht zu verstecken. “Wie gut, dass ich hier bin” eröffnet die Scheibe genauso mitreißend, wie es beim Konzert funktioniert. “Ich hab’ die ganze Nacht von mir geträumt” und die Neuaufnahme von “Sexualverkehr”, wobei die der EP besser ist, dürfen nicht fehlen. “Champagner und Kaviar” ist ein netter Tabubruchversucher, “Eine Flasche Bier” wird als Getränkbesingung unvergessen bleiben. Bei “Ich hab’ dir den Mond gekauft” hat selbst meine Mutter gelacht. “Selbstmitleid” klingt gesanglich etwas neben der Spur, und genau das macht “Mein bester Freund” wieder wett, das thematisch zwar etwas irritiert, aber beeindruckend gesungen wird. “Ich habe Haschisch probiert” wirkt auf Konzerten besser, “Ein Leben lang” ist wieder schön ausgesungen, der “Flasche Bier Marsch” ist das Polonasen-Muss der Platte und “Eine Rose” ein sanfter, passender Abgang.
Kurz und gut: Die Befürchtung, Steiffen könnte auf CD gepresst überproduziert daherkommen, wenn es sie denn gab, war nicht berechtigt. Ohne Aussetzer unterhält Steiffen seine Hörer formidabel. Seit langem überhaupt man wieder ein Album, dass man in einem Rutsch anhören kann.

Steiffen for President
Unserer Nachbarprovinz scheint die Wahl zum Oberbürgermeister im September eine funkelperlende Wahlkampfzeit zu bescheren: Neben dem Kabarettisten Kalle Wefel bewirbt sich nun auch der Schlagersänger Christian Steiffen in Osnabrück und ist vorerst zur Wahl zugelassen worden.
Über sich selbst schreibt der Barde:
In der zweiten Klasse küsste er zum ersten Mal ein Mädchen und bekam einen Kaugummi dafür. Seitdem ist die Liebe sein ständiger Wegbegleiter.
Einigermaßen bekannt wurde Steiffen, der immerhin über einen guten Plattenvertrag verfügt, mit Liedern wie Eine Flasche Bier, Ich hab’ dir den Mond gekauft, Ein Glück, dass wir nie was miteinander hatten oder Sexualverkehr.
Sehen Sie hier nochmal die Startnummer 5, er freut sich riesig, den Steiffen, den Christian, mit Ich hab die ganze Nacht von mir geträumt:
[Quelle: Youtube]

Uni Münster entzieht zwei Jura-Promoventen den Doktorgrad
Irgendwie finde ich es ja merkwürdig, wenn man Zeitungsartikel über Plagiate liest, die selbst derartige ungekennzeichnete Übernahmen sind, wie z.B. dieser Text bei der WN oder dieser der Münsterschen Zeitung, die nur wenig erweiterte Versionen der Pressemitteilung der Uni Münster sind.
Auch sonst ist die Berichterstattung bei der WN eher im Ungefähren, wie dieser Vorbericht nahelegt:
Der Promotionsausschuss musste übrigens wegen Befangenheit umbesetzt werden. Mitglieder waren ursprünglich der betroffene Doktorvater, Prof. Holznagel als Prodekan der Fakultät, sowie Dekan Prof. Thomas Hoeren, Leiter des ITM. Er war der Zweitgutachter der beiden Doktorarbeiten.
Womöglich kommt die Information, dass Hoeren Zweitgutachter beider Doktorarbeiten gewesen sein soll, von der Seite vroniplag.
Dort finden sich allerdings drei von Holznagel begleitete Doktorarbeiten, bei denen Hoeren nur zweimal Zweitgutachter war. Und diejenige, von der die Münstersche Zeitung schreibt, dass ihr Verfasser gerade seinen Doktorgrad verliert, wurde eben nicht von Hoeren begutachtet. Sprich: Eine von beiden Darstellungen der Zeitungen stimmt nicht.
Plagiieren und spekulieren ist irgendwie nicht so eine gute Kombination.

Wer den Schaden hat
Preußen Münster gratuliert dem VfL Osnabrück zum Klassenerhalt.
— Ralf Heimann (@ralfheimann) May 28, 2013

Presseberichte zu Gremium MC
Netz-gegen-nazis.de: Vernetzung von rechtsextremer Szene und Motorradclubs?
in erster Linie sind Motorradklubs in der Größe von „Gremium MC“, „Hells Angels“ oder „Bandidos“ Wirtschaftsunternehmen
NOZ: Clubhauseröffnung unter Polizeiaufsicht
NOZ: Böse Rockerszene in der Region Osnabrück – alles nur Legende?
Antifa Niedersachsen: Aktivitäten des Motorradclubs “Gremium MC “in Niedersachsen
Tagesspiegel: Rocker-Versammlung überprüft (24.03.2013)
WAZ.de: Welche Rolle der Gremium MC laut LKA im “Rockerkrieg” spielt (23.03.2013)
IVZ: Gregor Grasmück vom MC Gremium: “Wir sind kein Terrorverein”
- Kommentator Yucatan:
Irgendwie stellt sich für mich hier die Frage wie so ein Chapter mit 35 Mitgliegern sich ein Clubheim in OS und dann noch eine alte Gaststätte nur für ein paar unregelmäßige Treffen leisten kann.
Gremium MC auf Facebook

Planung eines rechten Schulungszentrums im Münsterland
Die Lokalzeit Münsterland berichtet über Planungen bezüglich eines rechten Schulungszentrums im Münsterland im Umkreis der Partei Die Rechte. Es wird bezweifelt, dass die finanziellen Möglichkeiten hierzu gegeben sind, aber das Ansinnen wird ernst genommen.
Die Gruppe ist neben einer anonymen Internetseite unter Facebook aktiv, dort fand ich unter den Gefälltmirern aber auf Anhieb nicht einmal eine einzige Person aus dem Münsterland. Wohl eher eine Luftnummer.

Bundestagscopyundpaste
Mir hat mal jemand von der SPD erzählt, ich solle das mit der Meinungsfindung von Mandatsträgern bloß nicht zu ernst nehmen. Das verhalte sich so: Da kommt morgens ein Fax rein und dann weiß man, was für eine Meinung man zu haben hat.
Dieter Jasper war mal so freundlich und hat quasi genau so ein Fax online gestellt — und seinen Namen drunter gesetzt. Als ob er da irgendwas dran geschrieben hätte. Andere bemühen sich da wenigstens etwas.
Das richtig Peinliche an dieser Erklärung ist, dass ganze Sätze aus der Erklärung der Grünen zum Antrag gegen die Wasserprivatisierung übernommen werden, wobei die CDU gegen diesen Antrag stimmt — auch wenn man natürlich inhaltlich gänzlich dafür ist. Die geben sich nicht einmal mehr Mühe beim Wählerverarschen.

Karl-Josef Laumann über die Homo-Ehe
Du, weißt, dass du eine Debatte verloren hast, wenn du so etwas von dir geben musst:
Die CDU fördert demnach Familien, aber nicht Sexualität? Versuchen Sie einmal, einen Satz zu formulieren, der mit all seinen Implikationen noch lächerlicher klingt.
Ich meine, irgendwie ist ja das Weltbild sympatisch, dass man grundsätzlich erst einmal davon ausgeht, dass Sexualität und Ehe grundverschiedene Dinge sind, die nichts miteinander zu tun haben. Viele, die heiraten, werden ja von dieser Sachlage völlig überrascht.
Aber wie zum Teufel sollte dass denn aussehen, wenn man Sexualität fördern würde? Indem man Schwulen einen 10er in den Slip steckt? Laumann hat übrigens direkt nach dieser Stellungnahme vor der ZDF-Kamera das einzig Richtige gemacht: Die Füße in die Hand genommen und einen polnischen Abgang hingelegt. Zu so einer Aussage will man ja auch nicht freiwillig noch befragt werden. Das wird nur noch peinlicher.
